Der Österreichische Präventionskongress 2023

Malte Strathmeier 


Vita

Malte Strathmeier ist promovierter Medienphilosoph, Beccaria Fachkraft und EX-IN-Genesungsbegleiter. Vor seiner letzten psychischen Krise war er Projektmanager bei der gemeinnützigen Gesellschaft DPT – Deutscher Präventionstag. Die letzten 12 Jahre war er in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit tätig. Zunächst hat er an einem universitären Exzellenzcluster gearbeitet, dort hatte er nur sehr indirekt etwas mit Menschen zu tun. Beim DPT konnte er zumindest für Menschen arbeiten, indem er im Team den weltweit größten Jahreskongress für Kriminal- und Gewaltprävention mitorganisiert hat. Seit 2021 arbeitet er ausschließlich für Menschen und setzt sich dafür ein, dass Vorurteile Menschen mit psychischer Erkrankung gegenüber stetig weiter abgebaut werden. Dabei ist sein Hauptanliegen auch Krankheiten wie Schizophrenie, Borderline- und bipolar affektive Störung weiter zu entstigmatisieren. Seine Vision besteht darin, bereits in Kita und Schule psychische Gesundheit, Resilienz sowie emotionale Stabilität auf den Lehrplan zu bringen, da so am effektivsten die (Selbst-)Stigmatisierung beendet werden kann. Psyche sollte seiner Meinung nach genauso wie Physis trainiert werden.

Input

Effektiv Helfende: Expert*innen aus eigener Erfahrung im psychiatrischen System

2005 hat das EU Projekt Leonardo da Vinci in einem breiten Verbund aus Praktizierenden und Forschenden die Ausbildung zu Genesungsbegleitenden EX-IN initiiert. EX-IN steht für Experience Involvement, also die Erfahrung aus eigener Betroffenheit. Daher nennen sich Genesungsbegleitende auch Expert*innen aus eigener Erfahrung. Wer kann besser verstehen, wie es einem Menschen mit psychischer Erkrankung geht, als ein Mensch, der selbst eine psychische Krise erfolgreich durchlebt hat?

Dr. Malte Strathmeier berichtet in seinem digitalen Vortrag aus der Perspektive eines Experten aus eigener Erfahrung. Dabei gibt er Einblicke in die Qualifizierung zum EX-IN-Genesungsbegleiter, erzählt von seinen eigenen psychischen Krisen und versucht bestehende Stigmata aufzulösen oder zumindest abzumildern. Er gibt einen Überblick über bestehende Peer-Programme in Deutschland wie beispielsweise „Verrückt?! Na und?“, „Stabiel“, „Zeit für Gespräche“, BEA, StAB und vermittelt Herausforderungen für Genesungsbegleitende im psychiatrischen und forensischen System. Im Anschluss und bereits währenddessen besteht die Möglichkeit zur Diskussion.