Günther Ebenschweiger
Vita
Günter Ebenschweiger ist ein renommierter Experte in Gewaltprävention und politischer Bildung, der seit mehreren Jahrzehnten in diesem Bereich aktiv ist. Er ist Veranstalter des österreichischen Präventionskongresses und bemüht sich heuer zum 13. Mal in Folge um das multiprofessionelle Vernetzen von Expert:innen und Interessierten in diesem Bereich. Er leitet zahlreiche Workshops und Seminare zu Themen wie Digitalisierung, Extremismus, Sucht und Radikalisierung. Besonders hervorzuheben sind seine präventiven Projekte wie das Mehrebenen-Programm „Sei stark – Kinder schützen und stärken bei häuslicher Gewalt“ und die Cybermobbing-Prävention an Schulen. Seit 2018 ist er Mitglied des Menschenrechtsbeirats der Stadt Graz und engagiert sich in der Ausbildung von Pädagog:innen und und Jugendarbeiter:innen. Für sein langjähriges Engagement wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Stadt Graz, dem Menschenrechtspreis und dem „GRAWE-Award“ für präventives Engagement.
Input
Wenn Kinder unter den Versäumnissen der Erwachsenen leiden!
Neben meiner österreichweiten systemischen (kooperativen) Mobbing- und Gewalt-Prävention und -Intervention, prägen seit Jahren auch kostenlose Beratungen von Eltern mit ihren Kindern meinen gewaltpräventiven Einsatz.
Diese Gespräche werden rasch emotional und die Kinder erzählen mir weinend, dass sie in der Klasse beleidigt, gehänselt, gedemütigt, geschlagen, ihre Person herabgewürdigt und sie ausgeschlossen wurden. Diese physischen und psychischen Angriffe führen jetzt wiederum bei den Eltern und den Kindern zu Unsicherheit und Angst in der Schule.
Eine Lösung läge in erste Linie bei jenen mitverursachenden Eltern, die beispielsweise bei den Alphas (Anführer:innen, Mobber:innen, Täter:innen) die psychischen Grundbedürfnisse nicht ausreichend entwickelt haben. Dadurch kommt es bei diesen Kindern zu einem intrapersonellen Konflikt, der durch Mobbing und Gewalt in der Klasse „gestillt“ wird.
Eine weitere Lösung läge auch bei den Schulen und Pädagog:innen, die aber nicht ausreichend auf diese gruppendynamischen Prozesse geschult sind und oft nach außen hin als unfehlbar und unantastbar erscheinen wollen und wenige oder keine Anstrengungen unternehmen, um Mobbing und Gewalt unter Schüler:innen zu beenden.
Nachdem das soziale Umfeld und die Erwachsenen falsch, emotional oder gar nicht reagieren, bleibt die einzige Handlungsoption für eine „Lösung“ bei den von Mobbing und Gewalt betroffenen Kindern.
Ich werde aus theoretischer und praktischer Sicht im Vortrag und in der Diskussion den teilnehmenden Eltern und Pädagog:innen Lösungsstrategien sowie den von Mobbing und Gewalt betroffenen Kindern und Jugendlichen Handlungsoptionen vermitteln, um eine Sekundärviktimisierung oder sogar die Zerstörung ihrer Souveränität in der Klasse zu verhindern.