Michaela Leiss
Vita
Michaela Leiss ist eine hochqualifizierte Friedens- und Konfliktberaterin, Trainerin und Coach mit langjähriger Erfahrung in der internationalen Friedensarbeit. Seit 2017 arbeitet sie freiberuflich und bietet spezialisierte Trainings und Beratungsdienste in Bereichen wie Konflikttransformation, Projektzyklusmanagement, gewaltfreie Kommunikation und Mediation an. Ihre Arbeit umfasst auch international kommunale Konfliktberatung sowie das Coaching und Mentoring von Individuen und Gruppen zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung. Kreative Methoden wie Psychodrama und Improvisationstheater gehören ebenso zu ihrem Repertoire.
Vor ihrer freiberuflichen Tätigkeit war Michaela Leiss als Trainerin, Beraterin und Projektkoordinatorin für das Forum Civil Peace Service in Beirut tätig. Dort leitete sie mehrere Friedensprojekte, entwickelte strategische Pläne und führte Konfliktanalysen durch, insbesondere im Kontext des Libanonkonflikts und der syrischen Flüchtlingskrise. Ihre Arbeit umfasste die Entwicklung und Durchführung von Trainings für eine Vielzahl von Akteuren, darunter Aktivisten, Stammesführer und UN-Organisationen.
Zuvor hatte sie Führungspositionen bei der Human Relief Foundation inne, zunächst als International Programmes Coordinator in Bradford, Großbritannien, und später als International Peace and Conflict Programmes Manager in Amman, Jordanien. Dort leitete sie Programme zur Konflikttransformation und Kapazitätsentwicklung der Zivilgesellschaft in Jordanien und Libyen. Ihre Verantwortung umfasste auch die Finanzplanung und Budgetverwaltung für Projekte mit einem Volumen von bis zu 400.000 Euro.
Michaela Leiss hat einen Master of Arts in Conflict Resolution von der University of Bradford, den sie mit Auszeichnung abschloss, sowie einen Bachelor of Arts in Staatswissenschaften von der Universität Erfurt. Zusätzlich verfügt sie über umfangreiche Weiterbildungen in Bereichen wie systemischer Konfliktanalyse, Psychodrama und gewaltfreier Kommunikation. Ihre Sprachkenntnisse in Deutsch, Englisch und Arabisch sowie ihre interkulturelle Kompetenz runden ihr Profil als international tätige Expertin ab.
Input
Aufwachsen ohne Gewalt: Gewaltfreie Kommunikation und Konfliktlösung mit Kindern und Jugendlichen
Immer wieder finden im Lebens- und Arbeitsalltag Konflikte, Streit und Auseinandersetzungen zwischen Erwachsenen und Heranwachsenden sowie unter Heranwachsenden statt und manchmal werden wir dabei an unsere Grenzen gebracht. Doch Schimpfen, Drohen, Strafen und Gewalt führen nicht nur nicht zur Lösung und nützen auch nichts, sie sind absolut schädlich für die Erwachsenen-Heranwachsenden-Beziehung und für das Selbstwertgefühl und die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.
Dieser Vortrag gibt einen ersten Einblick in die Gewaltfreie Kommunikation und Konfliktlösung: Es werden neue Umgangswege aufgezeigt, die dazu befähigen, mit Konflikten, Auseinandersetzungen, Wut, Ärger, Angst und Frustration der Kinder und Jugendlichen sowie dem eigenen Stress und der eigenen Wut ruhig und entspannt umzugehen und Kinder und Jugendliche auf dem Weg zum Erlernen des Umgangs mit starken Gefühlen und Konflikten mit anderen liebevoll und effektiv zu begleiten. Gemeinsam entdecken wir Wege zur Ermutigung von Kooperation und Miteinander, statt Gegeneinander, die auf Bindung und Beziehung beruhen, nie auf Druck oder Strafen und anderen Formen physischer und psychischer Gewalt.
Ziel dieses Vortrages ist es also einerseits zu vermitteln, wie Konflikte mit Kindern und Jugendlichen gemeinsam ruhig und gewaltfrei gelöst werden können, und wie wir andererseits diese Kompetenzen an Kinder und Jugendliche weitergeben können. Denn schon kleine Kinder können Konflikte gewaltfrei und positiv lösen, sodass am Ende jeder gewinnt, wenn man es nur mit ihnen übt. In der Kindheit wird der Grundstein für den späteren Umgang mit Konflikten gelegt: Bin ich darauf aus, um jeden Preis zu gewinnen? Darauf, meinen Willen und meine Ziele um jeden Preis, notfalls auch mit verbaler und körperlicher Gewalt, gegen die anderen durchzusetzen? Immer gemäß dem Motto: Der Stärkere gewinnt? Oder erkenne ich mein Gegenüber als gleichwertig an? Ist mir daran gelegen, dass wir beide unsere Ziele erreichen? Daran, dass unser aller Bedürfnisse befriedigt werden? Daran, dass wir nach dem Konflikt friedlich und positiv zusammenleben können?
So können wir gemeinsam einen Beitrag dazu leisten, Kindern und Jugendlichen ein Aufwachsen ohne Gewalt zu ermöglichen und damit eine Welt aufzubauen, in der Gewalt nicht länger als legitimes Mittel zur Austragung und Lösung von Konflikten angesehen wird.