
Marina Gottwald
Vita
Mag.a Marina Gottwald ist klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin und eingetragene Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie). Seit 2005 ist sie im KUK-NMC, Kepler-Universitätsklinikum, Neuro Med Campus an der Abteilung für Psychiatrie und Psychosomatik des Kindes und Jugendalters angestellt, seit 2010 ist sie auch in freier Praxis als Psychotherapeutin tätig. Seit der Gründung der Psychotherapeutischen Praxisgemeinschaft Gottwald im selben Jahr bietet sie Vortragstätigkeiten und Supervision an.
Sie ist seit 2011 vorsitzende Stellvertreterin des OÖLP (Oberösterreichischer Landesverband für Psychotherapie) und ehemalige Vorsitzende Stellvertreterin OÖGP (2011-2014), außerdem ist sie OÖ-Delegierte der Fachsektion „Säuglings-, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie“.
Seit Oktober 2010 ist sie auch Beirätin im Verein „Rettet das Kind“.
Input
Die Narben unsichtbarer Gewalt
„Hör auf zu heulen, sonst gebe ich Dir einen Grund dazu!“
Gewalt wird vor allem mit körperlicher Gewalt assoziiert. Aber wo fängt Gewalt an? Die unsichtbare Gewalt hat viele Gesichter und geht von Drohungen, Nötigungen, Erniedrigungen, Angstmachen, Bloßstellen, Demütigen, unfaire Benotung, unterlassene Hilfeleistung, Diskriminierung, Ausgrenzung, Liebesentzug, offener Verachtung oder auch bis zu Androhungen Dritter. Wenn die Gewalttat keine körperlichen Spuren hinterlässt, entsteht überhaupt ein gesundheitlicher Schaden für die Betroffenen oder Beteiligten? Was uns nicht umbringt, macht uns doch stärker?
Leider zeigen Langzeitstudien deutliche Zusammenhänge zwischen ungünstigen Lebensbedingungen, psychischer Traumatisierung und körperlichen und/oder psychischen Erkrankungen. Solche Erfahrungen bewirken Veränderungen in der Struktur des Gehirns, beeinflussen die Funktion des Immunsystems und verursachen tiefe biophysikalische Veränderungen.
Langzeitfolgen bis zu signifikant reduzierter Lebenserwartung sind nachweisbar. Die möglichen unmittelbaren und langfristigen Folgeschäden werden in diesem Beitrag beleuchtet. Weiters soll eine Sensibilisierung für dieses unsichtbare „Alltags“-Phänomen geschaffen werden.