Antonia Dinzinger


Vita

Dr.in Antonia Dinzinger, MSc ist Psychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Early Life Care der Paracelsus Medizinischen Universität Salzburg. Sie arbeitet in der Projektleitung des Citizen Science Projekts „Reflecting Minds“ und des Evaluationsprojekts der Mobilen Frühförderung Wien.

Darüber hinaus ist sie als Referentin sowie als Dozentin im Universitätslehrgang Early Life Care tätig. Im Rahmen ihrer Forschungstätigkeit befasst sie sich vor allem mit frühen Interaktions- und Bindungserfahrungen sowie der Mentalisierungsfähigkeit von Eltern und Fachpersonen.

Ihre Ausbildungen in Bindungsbasierte Beratung und Therapie (BBT®) und zur SAFE®-Mentorin bereichern den Transfer theoretischer, wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis.

Input

Familienmitglied Smartphone:
Die Auswirkungen digitaler Geräte auf die Eltern-Kind-Interaktion

Smartphones sind längst ein fester Bestandteil unseres täglichen Lebens – und somit auch des Familienalltags. Eltern nutzen sie, um Informationen zu beschaffen, mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben und sich vom fordernden Alltag zu erholen.

Doch welchen Einfluss haben diese neuen „Familienmitglieder“ auf das familiäre Miteinander? Was passiert, wenn Eltern ihre Aufmerksamkeit zwischen Kind und Smartphone aufteilen müssen?

Der Vortrag gibt einen Überblick über aktuelle Forschung zu diesen Fragen und stellt unterschiedliche Studien vor, die untersuchen, wie die elterliche Nutzung von Smartphones das Stresserleben von Babys beeinflusst. Die Ergebnisse geben wertvolle Einblicke in die Dynamik zwischen elterlicher Smarthone-Nutzung und der emotionalen und psychischen Entwicklung von Säuglingen.

Ziel ist es, theoretische Erkenntnisse und Forschungsergebnisse praxisnah zu vermitteln. Zahlreiche Beispiele aus dem Alltag verdeutlichen, wie sich die Nutzung digitaler Geräte auf die Interaktion und Kommunikation mit Säuglingen und Kleinkindern auswirkt. Dabei wird besonders hervorgehoben, warum eine achtsame Smartphone-Nutzung von Eltern für die gesunde Entwicklung von Babys entscheidend ist.

Es wird diskutiert, wie Fachpersonen präventiv mit Eltern über deren Smartphone-Nutzung sprechen können, um einen bewussten und reflektierten Umgang mit digitalen Geräten zu fördern.

Es werden konkrete Handlungsempfehlungen und Kommunikationsstrategien aufgezeigt, die in der Arbeit mit Familien anwenden werden können. Dadurch kann der Beziehungsaufbau zwischen Kindern und ihren wichtigsten Bezugspersonen auch in einer zunehmend digitalen Welt unterstützt werden.

 

Vergangenheit trifft Gegenwart:
Wie uns Bindungs- und Beziehungserfahrungen beeinflussen

Im Laufe ihres Aufwachsens machen Kinder vielzählige Beziehungserfahren mit ihren Bezugspersonen. Diese Erfahrungen prägen das Erleben und Verhalten – nicht nur in der Kindheit, sondern auch im Erwachsenenalter. Neben positiven, bestärkenden Erlebnissen gibt es oft auch negative Ereignisse, die das Denken und Handeln nachhaltig beeinflussen.

Eltern, die selbst unangenehme oder gar traumatische Erfahrungen gemacht haben, können Schwierigkeiten haben, liebevoll auf die Bedürfnisse ihrer Kinder einzugehen und so wirken eigene negative Erfahrungen in die nächste Generation hinein.

Ob und wie Beziehungserfahrungen an die eigenen Kinder weitergegeben werden, wird dadurch beeinflusst, wie gut negativen Erfahrungen verarbeitet wurden und welche positiven Erfahrungen als Ressourcen zur Verfügung stehen.

Dieser Vortrag beleuchtet wie Ressourcen als Schutzfaktoren sowie negative Erlebnisse als „Geister der Vergangenheit“, unser Verhalten und Erleben im Hier und Jetzt beeinflussen. Es werden dabei Mechanismen aufgezeigt, die dazu führen, dass Bindungsmuster an die nächste Generation weitergegeben werden aber auch wie beispielsweise die Identifikation von Stress-Triggern und die bewusste Auseinandersetzung mit eigenen Ressourcen die Weitergabe unterbrechen kann.

Ziel ist es, ein tieferes Verständnis der Mechanismen zu vermitteln, die hinter der Weitergabe positiver sowie negativer Bindungs- und Beziehungserfahrungen an die nächste Generation stehen.

Im Vortrag werden neben den theoretischen Grundlagen praktische Methoden aufgezeigt, die dabei helfen können, ein gesundes und unterstützendes Beziehungsumfeld für die nächste Generation zu schaffen.