Der Österreichische Präventionskongress 2022

Die Narben unsichtbarer Gewalt
„Hör auf zu heulen, sonst gebe ich Dir einen Grund dazu!“

Ein Vortrag von Marina Gottwald

Gewalt wird vor allem mit körperlicher Gewalt assoziiert. Aber wo fängt Gewalt an? 

Die unsichtbare Gewalt hat viele Gesichter und geht von Drohungen, Nötigungen, Erniedrigungen, Angstmachen, Bloßstellen, Demütigen, unfaire Benotung, unterlassene Hilfeleistung, Diskriminierung, Ausgrenzung, Liebesentzug, offener Verachtung oder auch bis zu Androhungen Dritter.


Wenn die Gewalttat keine körperlichen Spuren hinterlässt, entsteht überhaupt ein gesundheitlicher Schaden für die Betroffenen oder Beteiligten? Was uns nicht umbringt, macht uns doch stärker? 

Leider zeigen Langzeitstudien deutliche Zusammenhänge zwischen ungünstigen Lebensbedingungen, psychischer Traumatisierung und körperlichen und/oder psychischen Erkrankungen. 

Solche Erfahrungen bewirken Veränderungen in der Struktur des Gehirns, beeinflussen die Funktion des Immunsystems und verursachen tiefe biophysikalische Veränderungen. 

Die Langzeitfolgen sind bis zur signifikant reduzierter Lebenserwartung nachweisbar. 

Die möglichen unmittelbaren und langfristigen Folgeschäden werden in diesem Beitrag beleuchtet. Weiteres soll eine Sensibilisierung für dieses unsichtbare „Alltags“-Phänomen geschaffen werden.